Komm, ich gieß dir ein zweites Glas Rotwein ein.
unsrer absurden tiefsten Wünsche.
Die Welt verbessern, Grenzen verrücken,
die Venus aus dem Weltall pflücken,
ans andere Ende der Welt entfliehen,
ohne Altlasten mit hinter uns herzuziehen.
Einmal wild tanzend mit den Füßen träumen,
nie mehr schöne Momente versäumen.
Keine Erinnerung mehr verpassen
und Probleme ganz gelassen
distanziert, erwachsen angehen,
mal hinter Horizonte spähn,
schaun, ob dahinter der Abgrund klafft
oder vielleicht ein neuer Tag erwacht.
Träume sind nicht immer schön,
und auch in unserem Märchen müssen wir Drachen ansehn.
Und je später die Abendstunde,
in unsrer Zwei – Mann – Talkshowrunde
desto offener das Wort
unsrer absurden tiefsten Ängste.
Sich nicht mehr verändern und Stillstehennicht uns, nicht die Welt, einfach nichts mehr klar sehen,
eine Chance verpassen, den Moment versäumt,
zu wenig geschlafen, zu schlecht geträumt,
dass die Welt sich vielleicht auch ohne uns dreht,
und dass die Zeit immer viel zu schnell vergeht.
Älter werden, doch kein bisschen weiser,
nicht gehört werden, langsamer, leiser
den Fade out passieren,
und sowohl im Spiel als auch in der Liebe verlieren.
Jede Angst ist ein Papierschiff, wir werfen sie ins rote Meer.
Schaun ihnen im Weinglas beim Schwimmen zu,
ertränken sie, winken den Titaniken hinterher.
Jeder Traum ist eine Wolke,
wie Zuckerwatte, die im Mund vergeht.
Und nach und nach in meinem Blut,
rosa und blauschimmernde Bahnen zieht.
Noch einen Schluck Rotwein,
wir leeren die Flasche,
an der Tür ein Abschiedskuss,
Souvenirträume füllen deine Tasche.
aber mir reichts schon aus, mit dir glücklich zu sein!
Pass auf dich auf,
fahr langsam,
komm gut heim.
Leni